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Diverse Regionen
Japans Regionen sind recht divers. Es sind aber nicht allein die Landschaften, die regional unterschiedlich sind, sondern auch die Menschen, wenn es um ihr Brauchtum (z. B. Feste und Speisen) oder Sprache (Dialekte), also die Lebensweise geht. Obwohl die Mentalität der Japaner überall gleich zu sein scheint, gibt es durchaus regionale Unterschiede, ähnlich wie in größeren Ländern Europas.
Diese Diversität und der Regionalismus verteilen sich heute über acht geografisch und politisch eingegrenzte Regionen Japans.
Heutige Regionen Japans
Zu Japans Regionen zählen vor allem die vier Hauptinsel. Das sind von Norden nach Süden Hokkaidō, Honshū, Shikoku und schließlich Kyūshū. Honshū die größte Insel ist nochmals in fünf Regionen unterteilt. Das sind Tōhoku, Kantō, Chūbu, Kinki, auch Kansai genannt, und Chūgoku (Karte 1).
Abhängig von ihrer geografischen Lage, werden die kleinen bewohnten sowie unbewohnten Inseln einer dieser Regionen zugeordnet bzw. werden sie von bestimmten Präfekturen aus verwaltet, die innerhalb einer der Regionen liegen. Allerdings haben die Regionen keine Bedeutung für Politik oder Verwaltung. Denn diese obliegen allein den Präfekturen. Daher orientieren sich die Grenzen der heutigen Regionen auch an den Präfekturen, die man aber erst Ende des 19. Jhs. mit der Modernisierung Japans nach französischem Vorbild definierte.
Die Regionen werden als chihō bezeichnet. Wenn der Begriff genutzt wird, dann meist als Suffix, den man an den Name einer Region anhängt. Also, z. B. Tōhoku + chihō = Tōhoku-chihō. Allerdings reicht es schon allein den Namen einer der Regionen Japans zu benutzen, weil dieser einen geografisch klar eingegrenzten Teil Japans meint.
Historische Regionen
Davor existierten historische Gebietsnamen, die auf eine im 8. Jh. aus China übernommene Verwaltungsform zurückgehen, was als goki-shichidō (w. die fünf Provinzen von Kinai und sieben Handelsstraßen) bezeichnet wurde (Karte 2)[1]. Kinai bezeichnet das weiträumige Gebiet um die Städte Nara und Kyōto, die beide nacheinander in verschiedenen Epochen der Geschichte Hauptstädte waren.
Alte Provinzen Japans
Geografisch definierte man bis ins 19. Jh. 68 Provinzen, die allgemein als kuni bezeichnet wurden. Die kuni hatten Ebenso Eigennamen. Den Namen wurde kuni als Suffix angehängt mit dem partikel “no” dazwischen. Also z. B. Dewa no kuni oder Mutus no kuni. Zudem gab es alternative Bezeichnungen, die aus dem ersten Schriftzeichen des Namens und in Kombination mit dem Begriff shū (Provinz).
Der Künstler Utagawa Hiroshige verewigte zwischen 1853 und 1855 die 60 berühmtesten Gegenden, als rokujū-yoshū bekannt, in einer Serie von Farbholzschnitten. Im Heian-Zeitalter fasste man diese Provinzen in 9 Regionen zusammen (Karte 2). Letztere benannte man auch nach einem Netzwerk wichtiger Post- und Handelswege, welche die damals bedeutenden urbanen Zentren miteinander verbanden. Anders als heute, besaßen die Regionen ebenso wie die Provinzen damals durchaus den Charakter von Verwaltungseinheiten.
Das System verlor aber ab etwa 1480 seine Funktion. Zu dieser Zeit begannen Feudalfürsten ihre Lehen bzw. Domänen auszuweiten, indem sie ihren Territorien in bewaffneten Konflikten benachbarte Gebiete einverleibten. Die Provinzgrenzen und Namen blieben jedoch bis ins 19. Jh. erhalten. Einige der alten Bezeichnungen der Landesteile sind zwar bis heute geläufig, beschreiben aber lediglich Teile der großen modernen Regionen. Ähnlich wie innerhalb des deutschen Bundeslandes Nordrhein-Westfalen bis heute die Bezeichnungen für dessen Regionen bestehen: nördliches Rheinland, Westfalen, Ruhrgebiet, Sauerland, Westerwald usw.
Die Regionen im Detail
Ab hier geht es zur den Beschreibungen der Regionen Japans hinsichtlich ihrer Topografie, Flora, Fauna und Infrastruktur sowie ihrer wirtschaftlichen Bedeutung.
Hokkaidō
Japans hoher Norden. Einst eine vernachlässigte Region des Reichs, die dann aber im späten 19. Jh. ungeahnte Möglichkeiten eröffnete, die Armen und Landlosen sowie Glücksritter anzog.
Heute ist die Region Hokkaidō vor allem für Naturliebhaber und Sportler ein Sehnsuchtsort.
Tōhoku
Chūbu
Kantō
Kansai/Kinki
Chūgoku
Shikoku
Kyūshū
Quellen
[1] Vgl. Nagayama, Kokan: The Connoisseur’s book of Japanese swords. Kodansha International, Tokyo, New York, London 1997, S. 6-9.