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Wichtige Reiseinfo: Coronavirus in Japan
Geschätzte Lesedauer: 14 Minuten
Was ist bei der Reiseplanung zu beachten?
Was ist die beste Jahreszeit für eine Japanreise? Oder was ist sehenswert in Japan? Wie ist das Klima bzw. Wetter zu verschiednen Jahreszeiten? Und was für Unterkünfte gibt es es dort? Und welche Verkehrsmittel sind empfehlenswert?
All dies sind gute Fragen, weil Japan groß und zudem regional sehr divers ist, wenn es um Kultur, Landschaften, Klima und Wetter geht. Es gibt in Japan zudem bestimmte Reisezeiten und Feiertage, zu denen auch sehr viele Japaner unterwegs sind. Also frühzeitig planen, buchen und reservieren!
Wer sich unsicher ist, kann sich hier oder auch auf der Website der JNTO (Japan National Tourism Organisation) erkundigen: JNTO (deutschsprachig)
Auslandsreisekrankenversicherung für Japan
Niemand möchte auf einer Urlaubs- oder Erlebnisreise krank werden! Bei der Planung einer Japanreise ist es aber ratsam, sich bei der gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung (KV) nach einer Kostendeckung im Krankheitsfall zu erkundigen. In der Regel werden gesetzlich Krankenversicherte für Reisen Außerhalb der EU keine Kostendeckung für nötige Arztbesuche erhalten. Deshalb ist eine Auslandsreisekranken- oder Reisekrankenschutzversicherung (en. International Travel Medical Insurance, jp. kaigai-ryokō kenkō-hoken) nötig oder zumindest sinnvoll. Diese muss dann aber bei einem spezialisiertem Anbieter abgeschlossen werden. Es ist zuvor zu prüfen, wie hoch die Akzeptanz in Japan ist und welche Leistungen abgedeckt werden, weil manche Arzt- und Behandlungskosten dort teuer sein können. Die Bescheinigung über solch eine Versicherung sollte mindestens auf Englisch vorliegen oder – noch besser – auch auf Japanisch.
Sehenswertes in Japan bestimmen
Bevor wir die beste Jahreszeit für eine Japanreise bestimmen, ist es ebenso wichtig zu überlegen, warum man dort hinreisen möchte. Wegen der Natur und Landschaften oder nur der Kultur?
Wer die Natur genießen will, der wird auch in Japan auf seine Kosten kommen. Das Land hat viel zu bieten: Inseln, Berge, Vulkane, Täler, Schluchten, Ebenen, Wälder, Marschen und Dünen, Seen, Flüsse und vor allem sehr viel Küste.
Auch das urbane Japan hat seinen Reiz, mit seinen Metropolregionen und Städten. Quirliges Leben und viel Kultur, traditionelle wie moderne. Wer es aber etwas ruhiger möchte, sucht lieber die ländlichen Gegenden mit ihren Dörfern oder Resorts auf. Hier fließt das Leben im gemächlichen Rhythmus der Feldarbeit mit den Jahreszeiten. Die Landbevölkerung hat meist noch das, was die Städter eher wenig haben – Zeit.




Wo mit der Reise anfangen und wo aufhören?
Wer möglichst viel vom Land sehen will, unabhängig davon, ob Kultur oder Natur, der sollte eine überschaubare Auswahl an Zielorten treffen. Die sollten vorzugsweise über die Hochgeschwindigkeitszüge verbunden sein oder über Flughäfen. Auch Reisebusse können genutzt werden und sind recht bequem. So kann man z. B. von Norden nach Süden Japan durchstreifen, über die vier Hauptinseln. Man wählt dafür pro Insel zwei bis drei Destinationen und erkundet diese und die Umgebung in mehreren Tagestouren. Welche Destinationen sich eignen und wie viel Zeit man investieren sollte, das verrät einem ein guter Reiseführer oder das Internet.
Persönlich rate ich zu Japanreisen von 2 bis 3 Wochen. Falls weniger als 2 Wochen für die Reise zur Verfügung stehen, dann sollte man sich für einige wenige Zielorte von besonderem Interesse entscheiden.
Was ist die beste Jahreszeit für eine Japanreise?
Was die beste Jahreszeit für eine Japanreise ist, das hängt von den persönlichen Vorlieben ab. Wie oben angedeutet, sind Klima und Wetterlage wegen der großen Nord-Süd Ausdehnung des japanischen Archipels zu allen Jahreszeiten recht unterschiedlich. Je nach Gusto oder Bedürfnissen, kann man eine passende Jahreszeit wählen. Folgend eine kurze Beschreibung der Eigenheiten der vier Jahreszeiten, des Klimas und Wetters, die man kennen sollte, um die richtige Wahl für einen Reisezeitraum zu treffen.
Japanreise im Frühjahr
Das Frühjahr ist in Japan eine sehr attraktive Jahreszeit. Für viele die beste Jahreszeit für eine Japanreise überhaupt. Denn im April und Mai ist das Wetter bereits recht angenehm, weil die Temperaturen zwischen 16 und 23°C liegen. Das hängt davon ab, wo man sich in Japan befindet. Bereits im Mai wechseln sich allerdings Sonne und Regen ab. An sich bleibt aber mindestens die Hälfte des Monats sonnig.
Ein Symbol Japans und des Frühjahrs sind die Kirsch- und Pflaumenblüten. Wenn die Kirschen in all ihrer Pracht erblühen, dann wird auch das Kirschblütenfest gefeiert. Jedoch dauert die Blüte nur ca. 12 Tage an. Sie beginnt auf Kyūshū schon in der zweiten Märzhälfte und wandert von dort quasi wöchentlich gen Norden. Anfang/Mitte Mai erreicht sie schließlich Hokkaidō.
Doch Vorsicht: Der Zeitraum zwischen dem 29. April und 5. Mai ist eine Hauptreisezeit auch für Japaner (siehe weiter unten!).

Japanreise im Sommer – Nachteile
Wer Ostasien nicht kennt, für den ist der Sommer möglicherweise nicht unbedingt die beste Jahreszeit für eine Japanreise. Das liegt am Klima und Wetter. Denn im Sommer steigt die Durchschnittstemperatur in Mittel- und Südjapan auf bis zu 35°C. An wenigen Tagen sogar noch höher. Folglich sind auch die Nächte sehr warm. Ab Juni bis Ende August herrscht dann Schwüle, mit 70-90% Luftfeuchtigkeit. Die Luft ist dann diesig und der Himmel oft grau bedeckt. Zudem sind der Juni und Juli die Regenzeit, baiu genannt. Deshalb sollte jeder den japanischen Sommer meiden, der mit diesem Klima und Wetter Schwierigkeiten hat. Abgesehen von Kühlen Getränken, kann nur eine AirCon (Klimaanlage) Abhilfe schaffen, die es in Japan aber (fast) überall gibt.
Japanreise im Sommer – Vorteile
Trotzdem hat der Sommer auch attraktive Seiten. So herrscht bspw. auf der nördlichsten Hauptinsel Hokkaidō ein angenehmeres Klima, ähnlich dem europäischen Alpenvorland. Ebenso in den Gebirgsregionen auf Honshū, Shikoku und Kyūshū. Ab bestimmten Höhen sind die Temperaturen dort milder. Je nach Höhe im Gebirge ca. 17-25°C.
Jedoch regnet es auch in den Bergen. Nach einem Regenguss zeigt sich die Berglandschaft von der faszinierenden Seite. Wenn über den Wäldern in den Tälern und an den Berghängen Nebelschwaden aufsteigen und alles mystisch umhüllen.

Bei einer Reiseplanung für den Sommer sollte man besonders das o-bon Fest (buddh. Totenfest) zwischen dem 8. und 16. August berücksichtigen, weil auch dann viele Japaner unterwegs sind.
Im Spätsommer feiert man Landesweit einige Feste. Ursprünglich wurden diese zu Ehren der Shintō-Götter gefeiert. Außerdem kündeten sie das baldige Ende des Sommers und der mühsamen Feldarbeit an. Mit guten Speisen und viel Reiswein sammelten die Bauern nochmals Kraft, sodass sie die bevorstehende Ernte angehen konnten.
Wer das Meer mag, kann in fast ganz Japan an Stränden chillen, schwimmen, tauchen oder surfen. Dazu bieten sich besonders Okinawa und die anderen Nansei-Inseln mit subtropisch, weißen Stränden an.
Japanreise im Herbst
Der Herbst ist bei den Japanern selbst sehr beliebt, wenn sich die Natur im schönsten Farbenkleid zeigt. Für mich persönlich die (zweit)beste Jahreszeit für eine Japanreise. An Wochenenden gehen viele auf Tour, um den Farbwechsel der Laubbäume zu betrachten, der die Wälder in Goldgelb, Braun und Rot taucht. Die Blätter des japanischen Ahorns schimmern im Sonnenschein knallrot und scheinen wie in Flammen zu stehen.

Der September ist noch recht warm (teils noch bis zu 30°C), aber die Temperaturen beginnen nun spürbar auf ein Frühjahrsniveau zurückzugehen. Sie liegen dann im Oktober bei 7° (abends) bis 18°C (nachmittags).
Allerdings setzt von Mitte September bis Anfang Oktober eine zweite Regenzeit ein, shūrin genannt. Dann sind in weiten Teilen Japans starke Schauer üblich. Davor und danach liegen aber sonnige Tage. In den ländlichen Gegenden werden nun die Erntefeste mit gutem Essen, Bier und viel Reiswein (jp. sake) begangen.
Japanreise im Winter
Auch der Winter eignet sich für eine Japanreise. Im nördlichen Japan (Tōhoku-Region bis Hokkaidō) kann schon ab Oktober mit dem ersten Schnee in den Gebirgen und an der Küste zum japanischen Meer (Ostmeer) gerechnet werden. Sicher aber ab November. Wer also auch skibegeistert ist, kann dies nutzen, was auch viele Japaner tun. Nord-Honshūs Bergwelt bietet auch schöne schneereiche Landschaften zum Schneewandern. Wer aber schnell fröstelt, sollte daran denken, dass es in Japan keine Zentralheizungen in Häusern oder Gebäuden gibt! Den Klimaanlagen, die auch ein wenig wärmen können, ziehen Japaner lieber ein Strickpulli vor und wärmen sich am Ofen, dem kotatsu.
Die Temperaturen liegen dann zwischen max. –20° und 20°C, abhängig davon, wo man sich in Japan befindet.

Auf Hokkaidō und in der Tōhoku-Region auf Honshū herrschen eisige Temperaturen, besonders an der Küste zum Japanischen Meer (Ostmeer). Das Thermometer zeigt hier auch Tags zwischen –6 und –10°C an. Bei sibirischen Winden können es in Höhenlagen dann auch mal –17 bis –20 °C werden. Ähnliches gilt auch für die japanischen Alpen auf Zentral-Honshū. Die Küstenregionen am Pazifik sind dagegen milder, mit meist 0°C Tiefsttemperatur und wenig Schnee.
Während der Norden friert, zeigt sich der tiefe Süden Japans (Nansei-Inselkette südlich von Kyūshū) mit frühlingshaften 15-20°C von der gemütlichen Seite.
Bitte beachten Sie, dass im Winter für alle Regionen Japans die Zeit um Neujahr eine emsige Reisezeit ist. Also auch hier frühzeitig planen und buchen!
Wie lange dauert ein Flug nach Japan?
Nachdem wir die (für uns) beste Jahreszeit für eine Japanreise und Zielorte bestimmt haben, müssen wir noch einem Flug buchen. Abhängig von der Flugroute, dem Abflugort in Deutschland und Zielort in Japan, dauert ein Direktflug z. B. von Frankfurt am Main nach Tōkyō ca. 13 Stunden. Ab Berlin hingegen ca. 15.

Zeitunterschied bedenken
Zwischen Japan und Europa gibt es einen Zeitunterschied. Hierzu sind zwei Zeitzonen zu definieren – die mitteleuropäische Zeit (MEZ), auch als Central European Time (CET) bezeichnet, und die japanische Standardzeit (JSZ) oder Japan Standard Time (JST). Die Zeitdifferenz beträgt 8 oder 7 Stunden, weil es in Japan keine Sommer- oder Winterzeit gibt. Somit sind es während der deutschen Winterzeit 8 und der Sommerzeit 7 Stunden Unterschied. Beispielsweise bei Terminplanungen sollte dieser Unterschied von 1 Stunde berücksichtigt werden. Aufgrund des Zeitunterschieds zwischen MEZ und JSZ ist Japan auch vom Datum her Europa voraus. Wenn es z. B. in Berlin 22:00 Uhr abends am 31. Dezember ist, dann ist es in Japan bereits 06:00 Uhr morgens am Folgetag, dem 01. Januar.
Japanische Feiertage berücksichtigen!
Weil japanische Arbeitnehmer vergleichsweise wenig Urlaub haben und nehmen, begeben sich gerade zu bestimmten Feiertagen sehr viele von ihnen auf die Reise zu Verwandten. Die wichtigsten Feiertage, die man deshalb auch bei der eigenen Reiseplanung teils berücksichtigen sollte, sind folgend rot hervorgehoben. Die Tage/Zeiträume, an denen mit besonders vielen inländischen Reisenden zu rechnen ist, sorgen für ausgebuchte Züge und Flüge. Hotels können ebenso besonders stark ausgelastet sein, was eine frühzeitige Planung und Buchung erfordert!
1. Januar, Neujahr (ganjitsu 元日)
10. Januar, Tag der Volljährigkeit (seijin no hi 成人の日)
11. Februar, Staatsgründungstag (kenkoku-kinenbi 建国記念日)
23. Februar, Kaisergeburtstag (tennō-tanjōbi 天皇誕生日, Kaiser Naruhito)
21. März, Frühlingsanfang (shunbun no hi 春分の日)
29. April, Shōwa-Tag (Shōwa no hi 昭和の日, Gedenktag für Kaiser Hirohito)*
3. Mai, Verfassungstag (kenpō-kinenbi 憲法記念日)*
4. Mai, Tag des Grüns (midori no hi 緑の日)*
5. Mai, Tag des Kindes (kodomo no hi 子供の日)*
13.-16. Juli, buddh. Totenfest (o-bon お盆 oder shichigatsu-bon 七月盆 in Ostjapan)**
18. Juli, Tag des Meeres (umi no hi 海の日)
13.-15. August, buddh. Totenfest (o-bon お盆 oder hachigatsu-bon 八月盆 in Westjapan)**
19. September, Senioren-Tag (keirō no hi 敬老の日)
23. September, Herbstanfang (shubun no hi 秋分の日)
10. Oktober, Tag des Sports (taiiku no hi 体育の日)
3. November, Tag der Kultur (bunkano hi 文化の日)
23. November, Tag der Arbeit (kinrōkansha no hi 勤労感謝の日)
* In der Zeit zwischen dem 29.04. und 05.05. machen viele Japaner Kurzurlaub! Diese Woche wird auch als Golden Week ゴールデンウィーク (goldene Woche), ōgon-shūkan 黄金週間 oder ōgata-renkyū 大型連休 bezeichnet.
** O-bon ist eine Hauptreisezeit für japanische Familien zu Verwandten in anderen Landesteilen!
Japanische Begriffe und Schriftzeichen
Baiu 梅雨 (Sommerliche Regenzeit)
Kaigai-ryokō kenkō-hoken 海外旅行健康保険 (Auslandsreisekrankenversicherung)
Kotatsu 炬燵 (Heizstrahler, Ofen)
Sake 酒 (Reiswein)
Shūrin 秋霖 (herbstliche Regenzeit)