Japans Währung

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Was ist Japans Währung?

Japans Währung ist noch nicht so alt, wie manch einer vielleicht vermuten würde.
Nachdem 1868 kaisertreue Kräfte das Regime der Tokugawa gestürzt hatten, beschloss die neue kaiserliche Regierung 1871, die alten und vor allem auf Gold und Silber basierenden Zahlungsmittel abzuschaffen. Sie führte ein neues, einheitliches und modernes Zahlungsmittel ein – den Yen. Während der Feudalherrschaft der Tokugawa (1603 – 1886) gab es nur Gold-, Silber- und Kupfermünzen. Diese konnten jedoch je nach Lehen unterschiedlich sein. Denn das Prägen von Münzen blieb ein Privileg der daimyō (Lehnsfürsten). Erst mit der Verstaatlichung der Prägeanstalten 1871 wurde der Yen in vereinheitlichten Münzen und Banknoten landesweit ausgegeben und somit Japans Währung.
Der Landeswährung wird heute im internationalem Zahlungsverkehr das Symbol ¥ (ein großes Ypsilon mit einem Gleichzeichen im senkrechten Strich) zugewiesen.

Der Yen in Scheinen und Münzen

Japans Währung gibt es in Scheinen und Münzen mit folgenden Werten (Abb. 1):

  • Münzen zu 1, 5, 10, 50, 100 und 500 ¥
  • Scheine zu 1.000, 2.000, 5.000 und 10.000 ¥

Eine 10.000 ¥ Banknote hat einen Gegenwert von ca. 63,- € (Wechselkurs 13.12.2023). Die aus Aluminium hergestellten 1 ¥ Münzen sind über die letzten Jahre nur noch wenig in Gebrauch, weil sich die Preisgestaltung entsprechend entwickelt hat. Das heißt, es gibt nur noch Preise mit glatten Summen, die den Einsatz des kleinsten Münzwerts nicht mehr erfordern.
Ähnlich verhält es sich mit der 2.000 ¥ Banknote. Es gibt sie zwar noch, und sie ist auch im Zahlungsverkehr akzeptiert, wird aber immer seltener.

Abbildung der aktuellen japanischen Banknoten und Münzen
Abb. 1: In Umlauf befindliche japanische Geldscheine und Münzen.

Neue Scheine ab 2024

Ab dem 3. Juli 2024 werden für Japans Währung drei neu designte Geldscheine eingeführt. Dabei handelt es sich um einen neuen 10.000, 5.000 und 1.000 ¥ Schein (Abb. 2; oben die Vorder-, unten die Rückseite eines Scheins). Abgesehen von der künstlerisch neuen Gestaltung, hat die Zentralbank Japans (Bank of Japan) vor allem neue Sicherheitsmerkmale umgesetzt. Schließlich werden die neuen dann die älteren Scheine allmählich ersetzen. Aufgrund der wohl viel geringeren Menge an 2.000 ¥ Scheinen im Barzahlungsverkehr, bleiben diese unverändert.

Fremdwährung statt Yen

Fremdwährungen werden im Barzahlungsverkehr kaum irgendwo in Japan angenommen. Im regulären Handel ist dies eher unüblich und eine absolute Ausnahme. Fremdwährungen werden gewöhnlich von Banken, Wechselbuden (Exchange) und einigen renommierten Hotels akzeptiert, aber dann nur zum Tausch gegen Yen. In Japan wird vor allem mit Japans Währung und in bar bezahlt.

Barzahlungen

So mancher Ausländer wird sich schon nach einem Japanaufenthalt gefragt haben, warum Japaner so sehr auf Bargeld fixiert sind. Das hat mehrere Gründe. Einerseits sehen viele in Bargeld eine Sicherheit. Was sie bar haben, das haben sie. Hingegen ist das Guthaben hinter einer Kreditkarte schwer fassbar. Zudem könnte es bei Zahlungen mit Kreditkarte oder Scheck böse Überraschungen geben. Andererseits gilt, wer stets bar zahlen kann, ist vertrauenswürdig und zuverlässig. Im japanischen Geschäftsleben zwei sehr wichtige Eigenschaften im Verhältnis zwischen Kunde und Händler oder Geschäftspartnern.

Alternativen zu Bargeld

Also zählt in Japan nur Bargeld. Nein! Schließlich geben japanische Banken auch EC- und Kreditkarten an ihre Kunden aus. Also ist auch deren Gebrauch in Japan nicht unüblich. Allerdings ist die Häufigkeit des Einsatzes wohl deutlich geringer als im Westen. Das ist letztlich auch von der Größe der Beträge abhängig. Folgend Wichtiges zu Kredit-, IC- u. EC-Karten sowie Schecks.

Kreditkarten

Gängige ausländische Kreditkarten wie VISA, Mastercard, American Express, Diners usw. werden dort als Zahlungsmittel oder zum Abheben von Bargeld an Geldautomaten und Bankschaltern ebenfalls akzeptiert. Größere Geschäfte oder Hotels zeigen dies meist bereits am Eingang per Logo des Kreditkartenunternehmens an.

Schecks

Travellerschecks z. B., bieten eine relativ hohe Sicherheit vor Missbrauch, vor allen nach einem Diebstahl oder Verlust. Allerdings lösen sie nicht alle Banken in Japan ein. Daher sollte man vorher klären, welche japanischen Banken sie akzeptieren.
Schließlich empfiehlt es sich, schon bei der Ankunft Yen als Bargeld dabei zu haben. Eine Summe von 200 bis 300 € in Landeswährung ist ratsam, um die Ausgaben der ersten Stunden oder Tage zu decken, bis man an einem Automaten Bargeld abheben oder in einer Bank Schecks einlösen kann.

IC-Karten

Beliebt und weit verbreitet sind inzwischen die wieder aufladbaren Prepaid-Karten wie Suica oder Pasmo u.a., sogenannte IC-Karten. Diese werden z. B. von den japanischen Bahngesellschaften herausgegeben. Damit können bargeldlos kleinere Einkäufe erledigt und Fahrscheinen des öffentlichen Personentransports gekauft werden. Geschäfte, die diese Karten akzeptieren, zeigen dies durch entsprechende Hinweise am Eingang an (IC-Zeichen). In und an Bahnhöfen sind dies fast alle Geschäfte.

EC-Karten

Inzwischen kann an Bargeldautomaten in Japan auch mit EC-Karten europäischer Banken Bargeld abgehoben werden, statt mit einer Kreditkarte. Sogar Zahlungen können in Japan getätigt werden. Hierfür muss die EC-Karte aber von der herausgebenden Bank für den Einsatz in Japan erst freigeschaltet werden. Allerdings sollten die anfallenden Gebühren für Barabhebungen und Zahlungen erfragt werden, damit man sich nicht hinterher über die Abrechnung ärgert.

Wo findet man Bargeldautomaten?

In den Metropolen findet man leicht Geldautomaten bei Bankfilialen, Bahnhöfen, Kaufhäusern und Supermärkten. Viele Supermärkte der Kette Seven-Eleven (7-Eleven) und Lawson (Abb. 5) bieten Bargeldabhebungen an Automaten (auf das Zeichen ATM achten) mit der Mastercard/Maestro Karte an. Auch die VISA hat eine hohe Akzeptanz bei Geldautomaten in Japan. Man sollte sich jedoch zuvor über die möglicherweise anfallenden Gebühren für Barabhebungen in Japan bei der eignen Bank vor der Reise informieren.
Genauso sollte man beachten, welche maximalen Mengen an Bargeld Reisende zollfrei Einführen dürfen (Zoll, Ein- u. Ausfuhr). Derzeit sind das 1 Mio. ¥ (ca. 6.371,- €; Wechselkurs 13.12.2023).

Lawson Supermarkt in Okachimachi, Tōkyō.
Abb. 5: Ein 24/7 Supermarkt der Kette Lawson in Tōkyō.

Geldautomaten (ATM)

Die Abkürzung ATM steht für “Automated Teller Machine” und bedeutet “Geldautomat”. Allerdings gibt es ein paar Dinge bei den Automaten in Japan zu beachten.
Welche Kreditkarten/EC Karten die Maschinen akzeptieren, das sollte per abgebildetem Logo der herausgebenden Unternehmen/Banken erkennbar sein. Denn manche Geldautomaten akzeptieren nur bestimmte Karten. Die meisten können auf Englisch und einige andere Fremdsprachen umgestellt werden, sodass die Bedienung leichter ist.
Zudem kommt es vor, dass die Bargeldsumme, die abgehoben werden kann, auf 50.000 ¥ (ca. 318,- €; Wechselkurs 13.12.2023) begrenzt ist.
Außerdem kann es Betriebszeiten für bestimmte Automaten geben. Und schließlich können zu verschiedenen Tageszeiten unterschiedliche Gebühren anfallen.

Japanische Begriffe und Schriftzeichen

Yen 円 (Kreis, rund)

Bildquellen

Abb. 1-4 Bildquelle: © Bank of Japan 日本銀行, 13.12.2023.

Abb. 5 Mit freundlicher Genehmigung © Surender Prakash, Tōkyō (für nippon-info.de, 2023).